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Private Banking

Private Banking – das sind die Besten

Die Ersten werden die Letzten sein — das stimmte diesmal nicht. Beim Private-Banking-Test eröffneten zwei Vermögensverwalter die Präsentationsrunde, die später auf Platz 1 der Rangliste stehen sollten.

29.12.2021 | 07:30 Uhr von «Ronny Kohl»

Michael Huber und Fabian Frey vom VZ VermögensZentrum überzeugten mit dem stringentesten Auftritt, sodass das schweizerisch-deutsche Unternehmen den diesjährigen Private-Banking-Test gewinnt. Ganz knapp dahinter folgen die drei weiteren mit „sehr gut“ bewerteten Private-­Banking-Spezialisten Bethmann Bank, Merck Finck und Vontobel. Im Test wurden alle Aspekte bei der Beratung eines vermögenden Unternehmers bewertet, welcher das Management von vier Millionen Euro in fachkundige Hände legen will.

Die Sieger empfahlen dem Kunden einen Asset-Mix aus 70 Prozent Aktien und 27 Prozent Anleihen guter Bonität. „Mit 70 Prozent Aktien wäre vor Kosten eine jährliche Rendite von 5,6 Prozent erreichbar“, erläuterte Frey. Auch auf der Rentenseite zeigen sich Frey und Huber offensiv. „Wir halten bei Anleihen auch lange Restlaufzeiten, was manchmal zu Bedenken führt“, sagt Huber. Zwar steige mit den Laufzeiten auch das Zinsänderungsrisiko, zugleich seien Lang­läufer jedoch das am wenigsten korrelierte Asset zu Aktien. Zudem müsse man das Portfolio aus der Vogelperspektive betrachten: „Würde man Ihre Aktien und Immobilien aufsummieren, würden Anleihen vermutlich nur zehn Prozent des Portfolios ausmachen“, erklärte Vermögensberater Huber dem Testkunden. „Somit würden Sie 90 Prozent Sachwerte halten und hätten mit den Anleihen ein Eisen im Feuer, falls es zur Deflation kommt.“

Bewertet wurden die Anlagevorschläge und die verbundenen Leistungen der Vermögensverwalter von Dirk Rathjen, Vorstandsmitglied des Instituts für Vermögensaufbau (IVA), und Ralf Ferken, Redakteur beim Anlegermagazin €uro, einer Schwesterpubli­kation von €uro am Sonntag. IVA ana­lysierte die Empfehlungen der 15 teilnehmenden Private-Banking-Anbieter nach klaren Kriterien.

Beurteilt wurden Interaktion, Ganzheitlichkeit, Kosten und Transparenz, also wie offen die vertraglichen Details erklärt werden. Die Risikoanalyse erfasste schließlich, wie sehr die Banken und Vermögensverwalter neben den Chancen auch die Risiken des Anlagevorschlags darstellten und ob sie dafür geeignete und zeitgemäße Methoden verwendet haben.

Schließlich analysierte das IVA die Portfoliostruktur, insbesondere wie gut mögliche Risikoquellen systematisch gestreut werden, inwiefern das gesamte Portfolio zum Risikoprofil des Kunden passt und wie sinnvoll die gegebenenfalls eingesetzten hauseigenen Produkte sind.

Die Anlagevorschläge

„Das Anlageziel von fünf Prozent Rendite nach Kosten ist eine harte Nuss, da wir bei Anleihen von geringen Erträgen ausgehen“, betonten Martin Wenk und Marcus Keller von der Bethmann Bank. Realistischer seien ohne aktives Management 3,3 Prozent Rendite nach Kosten. Sie empfahlen eine aktiv gesteuerte Aktienquote von 25 bis 90 Prozent, wobei sie im Moment auf 82 Prozent gehen würden.

Willi Heigl und Markus Bendner von Merck Finck wollen den Kunden „fachlich und menschlich überzeugen“. Ihr Anlagevorschlag enthielt 64 Prozent Aktien, 30 Prozent Anleihen und je drei Prozent Gold und liquide Mittel, was vor Kosten eine jährliche Rendite von 5,8 Prozent erzielen könnte. Die Aktienquote würde indes nicht fest bei 64 Prozent bleiben, sondern könnte je nach Börsenlage variiert und bis auf 80 Prozent angehoben werden. Bei einer steigenden Inflation könnte sie auch unter die neutrale Quote von 60 Prozent abgesenkt werden. „Inflation kann für Aktien aber auch gesund sein, sodass wir dann mehr Aktien halten würden“, so Bendner.

Den Anleiheanteil von 30 Prozent würde Merck Finck mithilfe von Fonds und ETFs überwiegend auf Schwellenländer- und Hochzinsanleihen aufteilen. „Einige Anleihen aus Asien bieten im Schnitt eine Rendite von 6,5 Prozent, sodass dies selbst bei drei Prozent Zahlungsausfall einen guten Puffer bieten würde“, erklärt Bendner. „Zudem würde man dann immer noch besser fahren als mit Euro-­Staatsanleihen bester Bonität, die sich ­negativ verzinsen.“

Thomas Fischer, der bei Vontobel als Vorstand das Wealth-Management in Deutschland leitet, und sein Team machten sich für eine feste Aktienquote von 70 Prozent stark, mit der vor Kosten eine Rendite von fünf Prozent realistisch sei. „Wir sehen uns jedoch als aktives Haus und würden die Aktienquote gern taktisch steuern“, fügte Fischer an — mit einer Bandbreite zwischen 55 und 85 Prozent.

Auf diese Weise könnten die Risiken nach unten begrenzt werden und die Rendite könnte „durch gute Titelselektion vor Kosten auf 6,4 Prozent steigen“. Ungewöhnlich allerdings der Anlagevorschlag von 20 Prozent Schweizer Aktien. Die Antwort: „Schweizer Aktien bieten bei vergleichsweise niedrigen Kursschwankungen meist hohe Renditen“, erklärte ­Fischer.

Der Abschlussbericht

Als Fazit des diesjährigen Private-Banking-Tests bescheinigt die Jury allen vier mit der Topnote bewerteten Instituten eine starke Vorstellung, bei der sie in der Gesamtschau aller getesteten Kriterien fast durchweg überzeugen konnten. VZ VermögensZentrum, Bethmann Bank, Merck Finck und Vontobel: Alle vier erreichten ein fast gleichwertiges Ergebnis.

Über alle Teilnehmer gesehen fiel aber die Bilanz diesmal etwas schlechter aus als beim Private-Banking-Test im vergangenen Jahr. Statt sieben erreichten diesmal nur drei Anbieter eine „gute“ Bewertung. Zudem vergab die Jury nach 2019 erstmals wieder an drei Institute die Note „ausreichend“.

Der Testkunde wiederum bekennt, trotz guter Vorkenntnisse viel gelernt zu haben, und will nun erst einmal in Ruhe entscheiden, wem er sein Geld letztlich anvertraut.


DER TEST-ANLAGEBEDARF:

Anlagesumme: 4,0 Millionen Euro

Anlagehorizont: langfristig

Aktienquote: 60 bis 70 Prozent

Zielrendite: 5,0 Prozent nach Kosten

Ausschüttungen: nicht notwendig

Nachhaltigkeit: bedingt erwünscht


DIE KRITERIEN DER JURY:

Interaktion (10 Prozent)

Ganzheitlichkeit (15 Prozent)

Transparenz (15 Prozent)

Kosten (20 Prozent)

Risikoanalyse (10 Prozent)

Portfoliostruktur (30 Prozent)

Die Anlagevorschläge der Preisträger


Bethmann Bank

Die Bethmann Bank, deren Gründung auf das Jahr 1712 zurückgeht, gehört seit dem Jahr 2004 zur niederländischen Bankengruppe ABN Amro, die sich derzeit mit 49,9 Prozent im Besitz des niederländischen Staats befindet. Die Bethmann Bank verwaltete zum 30. Juni 2021 ein Kundenvermögen von rund 42 Milliarden Euro und betreut – mit Konzentration auf nachhaltige Anlagen – vermögende Privatkunden sowie Unternehmer und institutionelle Anleger.

Der Anlagevorschlag der Bethmann Bank enthält rund 82 Prozent Aktien, 15 Prozent Anleihen und drei Prozent liquide Mittel. Das Aktiendepot basiert auf 45 Einzelwerten aus Europa, den USA sowie Schwellenländern – wie Microsoft oder der dänische Medizinwert Coloplast. Bei Anleihen kommen zwei nachhaltige Fonds für Emerging-Markets- und High-Yield-Bonds sowie ein hauseigener Rentenfonds für Anleihen mit guter Bonität zum Einsatz.


Merck Finck

Die Privatbank Merck Finck wurde im Jahr 1870 in München gegründet und ist heute Teil der Luxemburger Quintet Private Bank, die in sieben europäischen Ländern vertreten ist und ein Anlagevermögen von rund 85 Milliarden Euro verwaltet. Zum Kerngeschäft der Bank zählt unter anderem die strategische Vermögensplanung für vermögende Privatkunden, mittelständische Unternehmen und Stiftungen.

Merck Finck empfiehlt ein Depot mit 64 Prozent Aktien und 30 Prozent Anleihen. Zudem entfallen auf Xetra-Gold und liquide Mittel je drei Prozent. Das Aktiendepot enthält 25 Einzelwerte wie SAP oder Paypal, die 35 Prozent des Portfolios ausmachen, 29 Prozent entfallen auf Fonds und ETFs, die breit gestreut und teils nachhaltig in Europa, Japan, Schwellenländern und den USA investieren. Den Bondbereich deckt Merck Finck mit fünf ETFs und vier Fonds ab, die in Emerging-Markets- und High-Yield-Anleihen anlegen.


Vontobel

Das Schweizer Investmenthaus Vontobel, bei dem die Familie Vontobel und die gemeinnützige Vontobel-Stiftung die Mehrheit halten, wurde im Jahr 1924 gegründet. Heute betreut Vontobel für seine Kunden weltweit rund 250 Milliarden Euro, die etwa zur Hälfte nachhaltig gemanagt werden (Stand: 30. September 2021). Vontobel empfiehlt ein Depot mit 70 Prozent Aktien, 28 Prozent Anleihen und zwei Prozent Cash. Das Aktiendepot umfasst je 20 stark wachsende Qualitätswerte aus der Eurozone, der Schweiz und den USA. Zudem ist es mit nachhaltigen ETFs für Aktien aus Großbritannien, Japan und Schwellenländern bestückt. Dazu je ein hauseigener Aktienfonds für Schwellenländer und für Megatrends wie Cloud-Computing, Robotics oder Wasser. Auf der Bondseite setzt Vontobel einen ETF für deutsche Staatsanleihen ein sowie je zwei Fonds für Schwellenländer- und Unternehmensanleihen.


VZ Vermögenszentrum

Das Schweizer VZ VermögensZentrum wurde im Jahr 1993 gegründet und ist seit dem Jahr 2000 auch in Deutschland präsent. Zu den Kunden zählen Unternehmer, Angehörige der freien Berufe sowie leitende Angestellte, die bei der Planung des Ruhestands und des Nachlasses sowie beim Aufbau und Erhalt des Vermögens beraten werden.

Das VZ VermögensZentrum hat im Test ein Portfolio mit 70 Prozent Aktien und 27 Prozent Anleihen vorgeschlagen. Auf alternative Anlagen, wozu auch Cat-Bonds zählen, entfallen drei Prozent. Auf der Aktienseite werden Titel aus ­Europa und den USA empfohlen, die ein MSCI-ESG-Rating von mindestens „BBB“ aufweisen. Hinzu kommen ein Fonds für globale Nebenwerte und ein ETF für Aktien aus Schwellenländern. Auf der Bondseite enthält der Vorschlag sechs nachhaltige ETFs, die im Schnitt eine gute Bonität und eine Restlaufzeit von 9,3 Jahren mitbringen.

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