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ANALYSE/Pictet: Bullenmarkt in letzter Phase - auf Europas Aktien setzen

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der schon viele Jahre währende Bullenmarkt geht in seine letzte Phase. Die Inflation jenseits des Atlantik und die damit verbundenen Zinserhöhungen dürften das Aufwärtspotenzial an den Börsen begrenzen, argumentierte Luca Paolini von der französischen Privatbank Pictet am Donnerstag in Frankfurt. Längerfristig sollten Anleger eher auf europäische als auf US-Aktien setzen.

14.06.2018 | 14:09 Uhr

"Inflation ist für die Aktienmärkte immer schlecht, und genau das haben wir zuletzt erlebt", sagte der Chefstratege rückblickend auf den Kursrutsch vom Jahresanfang. Überraschend hohe Lohnzuwächse in den USA hatten seinerzeit die Aktienmärkte stark belastet. Das immer knappere Angebot an Arbeitskräften treibe die Inflation nach oben - und bremse gleichzeitig das Wachstum: "Es gibt nicht mehr genug Arbeiter, um das Wachstum zu unterstützen", sagte Paolini.

Steigende Kapitalmarktzinsen bei nachlassendem Wachstum - dies sei das Szenario in den USA. So habe die Rendite zehnjähriger US-Anleihen zuletzt nicht nur erstmals seit 2011 die Marke von 3 Prozent überschritten; sie sei auch zum ersten Mal seit Anfang der 2000er-Jahre höher als das historische Trendwachstum.

Erheblich verschärfen dürfte sich die Lage, sollte sich der Handelskonflikt zum offenen Handelskrieg ausweiten. "Dann kann es sehr, sehr problematisch werden", warnte der Stratege. Stark fallende Unternehmensgewinne bei einer gleichzeitig strafferen Geldpolitik der Fed wäre das Szenario. Bei einer unterstellten Erhöhung der Importzölle in den USA von derzeit 3 auf 10 Prozent dürften die globalen Aktienmärkte um 15 bis 20 Prozent einbrechen auf ein Niveau von vor zwei bis drei Jahren.

Kurzfristig könnten die weltweiten Aktienmärkte zwar noch moderat zulegen, im kommenden Jahr dürften sie Paolini zufolge jedoch den Höhepunkt erreichen. Fast alle Voraussetzungen für einen "Market Peak" seien gegeben. Besonders ausgeprägt sei die überbordende Verschuldung der Unternehmen, der exzessive Optimismus an den Finanzmärkten und der Boom bei Fusionen und Übernahmen.

Mittel- und langfristig empfahl Paolini den Anlegern, eher auf europäische als auf US-Aktien zu setzen. Auf Sicht von fünf Jahren räumte er Aktien der Eurozone ein durchschnittliches Aufwärtspotenzial von gut 5 Prozent pro Jahr ein - fast drei mal soviel wie den US-Aktien. Mit den Strukturreformen gehe es in Europa zwar oft nur langsam voran, aber letztlich doch in die richtige Richtung, urteilte der Stratege.

Anders sei das in den USA, wo die Signale zunehmend auf Abschottung stünden, so bei der Einwanderung und dem Handel. Auffällig sei, so Paolini, dass seit 2014 die von Investoren geforderten Risikoprämien auf Aktien der Eurozone deutlich höher seien als auf US-Aktien. Anleger unterstellten offenbar, dass es bei den Unternehmen in den USA besser läuft als bei den europäischen. Diese Einschätzung nannte der Stratege jedoch eine "Fehlwahrnehmung".

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