TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI (dpa-AFX) - Enttäuschende chinesische Konjunkturdaten und Signale für eine schnellere Straffung der US-Geldpolitik haben Asiens wichtigste Börsen am Donnerstag belastet. Auch die langwierigen Verhandlungen in den USA über mögliche Importzölle auf weitere chinesische Produkte drückten auf die Stimmung, erklärte ein Aktienstratege. Zudem stehen mit den Sitzungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der japanischen Notenbank noch vor dem Wochenende weitere wichtige geldpolitische Ereignisse auf der Agenda.
14.06.2018 | 08:36 Uhr
Chinas Wirtschaft verliert an Dynamik: Im Mai legten der Einzelhandel, die Industrieproduktion und die Investitionen nicht mehr so stark zu wie zuletzt, wie die Regierung mitteilte. Die Zuwächse fielen zudem geringer aus als von Experten erwartet.
Außerdem verzichtete die chinesische Notenbank angesichts dieser schwachen Entwicklung darauf, nach der US-Zinserhöhung vom Vortag ihre Geldpolitik ebenfalls zu straffen. Damit droht der Zinsabstand zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt zu wachsen, was Anleger dazu veranlassen könnte, bisher in China investierte Mittel abzuziehen und in US-Vermögenswerte umzuschichten.
Entsprechend sank der CSI-300-Index , der die 300 wichtigsten Aktien vom chinesischen Festland abbildet, am Donnerstag um 0,58 Prozent auf 3766,48 Punkte. Damit knüpfte das Börsenbarometer an seine schwache Vortagsentwicklung an. Für den Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong ging es um weitere 1,15 Prozent auf 30 370,67 Zähler bergab.
In Japan büßte der Nikkei 225 0,99 Prozent auf 22 738,61 Punkte ein. Am Mittwoch hatte der Tokioter Leitindex dank des schwächelnden Yen noch moderat zugelegt.
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