Moventum: DAX präsentiert sich kraftlos

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In Deutschland standen die ZEW-Daten für Oktober im Fokus. Darüber hinaus brachen die Konjunkturerwartungen um 14,1 Punkte auf -24,7 Punkte ein - eine deutliche Stimmungsverschlechterung.

24.10.2018 | 10:05 Uhr

In den USA stand in der vergangenen Woche die Veröffentlichung des FOMC-Protokolls im Fokus. Das Protokoll der Sitzung vom September offenbarte, dass die Mehrzahl der Währungshüter die Fortsetzung der schrittweisen Leitzinserhöhung weiterhin für angemessen erachtet. Gemäß den „DotPlots“ wird bis Ende 2019 eine FedFund-Rate von 3,00 bis 3,25 Prozent angepeilt. Die FedFund-Futures sehen die Rate hingegen im Bereich von 2,75 bis 3,00 Prozent. Die amerikanischen Einzelhandelsumsätze verloren entgegen den Erwartungen im September an Dynamik und stiegen lediglich um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Die Konsensschätzung war von einem Zuwachs von 0,6 Prozent ausgegangen. Die Industrieproduktion legte hingegen um 0,3 Prozent zu und damit stärker als erwartet. Dies entspricht dem siebten Monatszuwachs in Folge und bestätigt den positiven Kurs der US-Wirtschaft. Im Reich der Mitte hat sich das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal um 0,2 Prozentpunkte auf 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr abgeschwächt (Konsens 6,6 Prozent). Das entspricht dem niedrigsten BIP-Wachstum seit dem ersten Quartal 2009. Für die Eurozone wurden die Schnellschätzungen der Konsumentenpreise für September bestätigt. Somit stieg die Jahresrate um 0,1 Prozentpunkte auf ein neues Niveau von 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Kernrate folgte ebenfalls der Konsensschätzung und verblieb auf einem Niveau von 0,9 Prozent. In Deutschland standen die ZEW-Daten für Oktober im Fokus. Hierbei fiel die Lageeinschätzung um 5,9 Punkte auf ein neues Niveau von 70,1 Punkte (Konsens 74,4 Punkte). Darüber hinaus brachen die Konjunkturerwartungen um 14,1 Punkte auf -24,7 Punkte ein (Konsens -12,0 Punkte), eine deutliche Stimmungsverschlechterung.

Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent verlor gegenüber der Vorwoche leicht an Wert und notiert nun auf einem Niveau von 79,95 US-Dollar je Barrel. Der US-Dollar erholte sich gegenüber dem Euro um 0,57 Prozent. Der japanische Yen verzeichnete ebenfalls ein Plus in Höhe von 0,23 Prozent im Vergleich zur Vorwoche.

Die globalen Aktienmärkte entwickelten sich für den Euro-Anleger in verschiedene Richtungen. Den größten Wertzuwachs verzeichnete hierbei der europäische Aktienmarkt, dicht gefolgt vom US-amerikanischen Markt. Japanische Titel mussten hingegen einen Verlust hinnehmen. Die Industrienationen schnitten im Vergleich zu den Schwellenländern besser ab. Innerhalb Europas entwickelte sich die Eurozone schlechter. Auf Sektorebene ergab sich folgendes Bild: Die Sektoren Gesundheit, Versorger und Telekom entwickelten sich am besten. Eine Underperformance zeigten dagegen die Segmente Finanzen, Rohstoffe und zyklischer Konsum. In den USA gehörten Basiskonsum, Versorger und Finanzen zu den Gewinnern, während Aktien aus den Bereichen Rohstoffe, Energie und zyklischer Konsum hinterherhinkten. Small Caps schnitten in den USA und Europa schlechter ab als Large Caps. Bei den Investmentstilen entwickelten sich in den USA und Europa „Value“-Titel besser.

Im Rentenbereich verzeichneten Euro-Staatsanleihen ein Plus von 14 Basispunkten, dicht gefolgt von Anleihen mit kurzer Duration sowie Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating. Das Schlusslicht bildeten Hochzinsanleihen.

Den vollständigen Marktkommentar  als PDF: „DAX präsentiert sich kraftlos“

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