LFDE: Wachstum in einem schwachen Umfeld

Besonders deutlich war dies an der Herabstufung der Wachstumsaussichten zu erkennen, die offenbar einer langsameren Dynamik der Weltwirtschaft im Vergleich zum Niveau des vergangenen Sommers folgt. Für 2019 wird nun für 70 Prozent der Weltwirtschaft ein Rückgang des Wachstums prognostiziert. Die globale Wachstumsprognose für das laufende Jahr wurde auf 3,3 Prozent gesenkt, im Vergleich zu 3,9 Prozent, die noch vor einem Jahr vorausgesagt wurden. Dies bedeutet einen deutlichen Abschlag und die dritte Herabstufung seit Oktober. Es ist auch die geringste prognostizierte Rate seit dem Ende der Finanzkrise. 

Die anhaltend akkommodierende Geldpolitik der Zentralbanken kann da nicht beruhigen. Schließlich kann gerade sie zu einem bedenklichen Schuldenanstieg führen. Während der Tagung wurde deutlich, dass die finanziellen Risiken aufgrund einer steigenden Verschuldung von Staaten und Unternehmen eher wachsen. Der IWF betonte, dass in den USA und in China die Verschuldung der Unternehmen weiter steigt, obwohl die Profitabilität zurückgeht. Dabei sind diese beiden Länder aber nicht allein. Laut IWF-Daten zeigen sich in den Ländern, die zusammen für 70 Prozent des weltweiten BIPs stehen, erhöhte Schuldenstände bei Unternehmen. In Europa ist die Verschuldung von Staaten und ihre Auswirkungen auf das Bankensystem besorgniserregend.

Als Anleger in globale Aktien betrachte ich nach dem Besuch konjunktursensible Aktien weniger zuversichtlich. Im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld scheint es unratsam, auf Wachstumsimpulse zu vertrauen, die den Umsatz ankurbeln. Vielversprechender erscheinen mir Unternehmen, die am langfristigen Wachstum teilhaben. Dazu zähle ich besonders solche, die Dienstleistungen anbieten, die anderen helfen, ihre Kosten unter Kontrolle zu halten, wie etwa Anbieter im Bereich Cloud Computing. Hier setzte ich meinen Investitionsfokus in einem ansonsten wachstumsschwachen Umfeld.