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Kolumne

Sag es mit Blumen

FundResearch blickt auf die letzte Woche zurück und gibt einen Ausblick auf künftige Ereignisse. Im Fokus diesmal: aktuelle Rücktritte und der Valentinstag.

17.02.2020 | 07:30 Uhr von «Matthias von Arnim»

Rückblick auf die vergangene Woche 

Es war die Woche der Rücktritte. Erst trat Thomas L. Kemmerich nach lähmend langer Amtszeit von fast drei Tagen als thüringischer Ministerpräsident zurück. Es folgte ihm Annegret Kramp-Karrenbauer auf dem Fuße. Und dann schmiss auch noch Jürgen „Klinsi“ Klinsmann bei der alten Dame Hertha BSC hin. Er stellte damit innerhalb einer Woche nach Kemmerich, der als Ministerpräsident mit der kürzesten Amtszeit in die Geschichte der Bundesrepublik eingeht, gleich den zweiten bemerkenswerten Rekord auf: Noch nie hat ein Trainer nach so kurzer Zeit von sich aus bei einem Bundesligaverein gekündigt. Plötzlich schien es, als ob nicht das Coronavirus, sondern eine ansteckende Ich-fliehe-aus-dem-Amt-Seuche unser Land erfasst hätte. Zum Glück ist die Woche nun vorbei. Wer weiß, welche neuen Rücktritts-Rekorde sonst noch aufgestellt worden wären. Und wer weiß, wer wem noch weitere Blumensträuße vor die Füße geworfen worden hätte. Dies übrigens fürs Protokoll: Nicht alle Landtagsabgeordneten der LINKEN tragen rote Socken. Hier das Beweisfoto: 

Apropos Blumen: Fast hätte die vergangene Woche sogar versöhnlich enden können. Schließlich war Valentinstag, der Festtag der Floristen. Und natürlich der Verliebten. Wem es an solch einem Tag warm ums Herz wird, der schenkt seiner Liebsten einen Strauß Blumen und schwört ewige Treue – falls er nicht zufällig die am Freitag veröffentlichte Pressemitteilung des Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. anlässlich des Valentinstages gelesen hat. Professor Dr. Rolf Tilmes, der Vorstandsvorsitzende des FPSB Deutschland, empfiehlt darin dringend: „Gerade Geld zählt zu den häufigsten Streitpunkten in einer Partnerschaft. Deshalb sollte man sich durchaus im Vorfeld darüber verständigen.“ 

Da hat Tilmes wohl Recht. Man sollte das Thema Geld in der Partnerschaft nicht auf die leichte Schulter nehmen. Und vor allen Dingen sollte man es am Valentinstag klären. Mit einem Strauß Blumen in der einen und einem Gütertrennungsvertrag in der anderen Hand. Denn es macht immer einen guten Eindruck, wenn man im richtigen Moment beweist, dass man nicht nur Gefühle, sondern auch einen messerscharfen Verstand hat. Da kommt so ein Valentinstag gerade Recht. Die Lehre aus der vergangenen Woche: Sag es mit Blumen und wundere Dich nicht, wenn sie Dir vor die Füße fliegen.

Ausblick auf die wichtigsten Termine in dieser Woche

Am Dienstag werden in Großbritannien zwei interessante Zahlen veröffentlicht: Die durchschnittlichen Löhne ohne Bonuszahlungen und die Durchschnittseinkommen mit Bonuszahlungen. Dass diese beiden Zahlen überhaupt erhoben werden, ist letztlich auf die – neben Monarchie-Devotionalien – letzte auf der britischen Insel verbliebene international erfolgreiche Branche zurückzuführen: die Finanzindustrie. Zieht man die eine von der anderen Zahl ab, bekommt man ein Gefühl dafür, wieviel die Investmentbanker in der City of London verdienen. 

Am Mittwoch darf sich Olaf Scholz auf die Ergebnisse der Auktion 10-jähriger Bundesanleihen freuen. Als deutscher Finanzminister kann er an diesem Tag vermutlich gar nicht so breit lächeln wie er möchte. Schon aus anatomischen Gründen. Die Anleihen des Bundes werden mit nominal null Prozent verzinst. Es gibt also kein Geld fürs Geld. Das schreckt Investoren aber nicht ab. Im Gegenteil. Das Emissionsvolumen von insgesamt neun Milliarden Euro ist damit zwar noch nicht ausgeschöpft. Doch die bisherigen Gebote lassen ahnen, wohin die Reise – sprich: die Rendite – geht. Rund eine Milliarde Euro an Geboten mit Preislimit sind bis zum Freitag eingegangen. Gebote in Höhe von 2,756 Milliarden Euro liegen ohne Preislimit vor. Mit anderen Worten: Fast drei Viertel des bisher zugeteilten Emissionsvolumens geht an Käufer, die jeden Preis dafür zahlen, keine Zinszahlungen zu bekommen. Die durchschnittliche Rendite der bisher zugeteilten Anleihen liegt bei minus 0,38 Prozent. Ist das schon Wahnsinn? Die Antwort darauf ist nicht eindeutig: Dass Anleger mit dem Kauf einer Bundesanleihe trotz negativer Zinsrendite ein Schnäppchen machen können, zeigt ein Blick in die jüngste Vergangenheit: Wer vor einem Jahr in Bundesanleihen mit 10-jähriger Laufzeit investiert und sie heute verkauft hätte, könnte sich jetzt über einen Kursgewinn von 2,5 Prozent freuen. Insofern kann sich der Kauf also lohnen. Ob das schon Wahnsinn ist? Es ist auf jeden Fall verrückt. 

Am Donnerstag gibt die EZB einen Überblick über die Finanzmärkte, sowie die wirtschaftlichen und monetären Entwicklungen. Die Berichte der Zentralbanker basieren auf einer Zusammenfassung der Diskussion zur wirtschaftlichen und monetären Analyse und der Geldpolitik. Mit ihrer Stellungnahme begründet die EZB ihre geldpolitischen Entscheidungen gegenüber der Öffentlichkeit. Insofern darf man gespannt sein. Am Donnerstag wird die nächste Zinsentscheidung der EZB rhetorisch vorbereitet.

Am Freitag veröffentlicht Markit Economics den Gesamt PMI für die Eurozone und die einzelnen Länder. Der Gesamt PMI Produktion und Dienstleistung ist ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Lage des Dienstleistungs- und Produktionssektors der gesamten Eurozone. Er gibt einen Überblick über den Zustand des Umsatzes und der Beschäftigung. Die Zahlen, die am Freitag veröffentlicht werden, könnten Signalwirkung für die kommenden Monate haben. Denn der Trend war lange Zeit negativ, seit Oktober bahnt sich jedoch ein Turnaround an. Wird dieser am Freitag bestätigt, darf man wieder hoffnungsvoller auf den Rest des Jahres blicken.

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