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Kolumne

Karrieretipp: Dschungelkönig für einen Tag

FundResearch blickt auf die letzte Woche zurück und gibt einen Ausblick auf künftige Ereignisse. Im Fokus diesmal: Wie man als Tagelöhner reich werden kann.

10.02.2020 | 07:30 Uhr von «Matthias von Arnim»

Rückblick auf die vergangene Woche und ihre Vorgeschichte

Vor genau einem Monat hat Günther Krause vorgemacht, wie man an nur einem Tag einen hohen fünfstelligen Betrag verdienen kann. Der Ex-Verkehrsminister trat bei „Ich bin ein Star, holt mich hier raus!“ an, blieb die vertraglich vereinbarten mindestens 24 Stunden im Dschungelcamp, meldete sich dann mit der Begründung "Kreislauf, Rücken, Magen" wieder ab und kassierte kolportierte 80.000 Euro Antrittsgeld. Wer hätte gedacht, dass Krause, ehemaliger Chef-Unterhändler der DDR, nur einen Monat später in Thüringen einen würdigen Nachfolger für seinen spektakulären Fernsehauftritt finden würde: Der bis Mitte vergangener Woche bundesweit noch völlig unbekannte Thomas L. Kemmerich ließ sich in Thüringen zum Ministerpräsidenten wählen und erklärte 25 Stunden später, er wolle den Job wieder abgeben. 

Es gibt viele Mutmaßungen darüber, was Kemmerich dazu getrieben hat, sich mithilfe von AfD-Stimmen ins Amt heben zu lassen. Ein Argument für seine Entscheidung könnte die Aussicht auf eine reichliche monetäre Entlohnung gewesen sein. Denn der eine Tag im Amt wird ähnlich gut entlohnt wie Krauses 24 Stunden in Australien: Kemmerichs bisher kurze Amtszeit als Ministerpräsident wird bereits als voller Monat gewertet. Das bedeutet ein Amtsgehalt in Höhe rund 16.100 Euro, sowie eine Dienstaufwandsentschädigung in Höhe von 766 Euro plus 153 Euro Familienzuschlag. Zusätzlich hat Kemmerich mit dem Tag Anspruch auf ein Übergangsgeld erworben, das ab dem ersten Monat nach dem Ausscheiden aus seinem Amt mindestens sechs Monate lang gezahlt wird. Kemmerich erhält für diese sechs Monate ein Übergangsgeld von insgesamt etwas mehr als 75.000 Euro. Zählt man das Ministerpräsidentengehalt und die Dienstaufwandsentschädigung hinzu, ergibt sich so ein Gesamtgehalt von rund 93.000 Euro. Nicht schlecht, und sogar mehr als ein Tag im Dschungelcamp. Bedenkt man, wie es im Thüringer Landtag gerade zugeht, ist das nur fair. Kakerlaken zu essen, dürfte im Moment angenehmer sein, als sich im Landtag unter den Augen feixender AfDler gegenseitig die Augen auszukratzen. 

Die Rechnung ist nun zu Kemmerichs Verdruss leider nicht aufgegangen. Er gab am Wochenende dem öffentlichen Druck nach, ließ seiner zunächst halbgaren Ankündigung zum vorzeitigen Rückzug Taten folgen, schmiss seinen Job hin und gab bekannt, er wolle auch die Zahlungen, die ihm als Ministerpräsident zustehen, wieder an die Staatskasse zurückgeben. Ob er das tatsächlich auch tut, wird man sehen. Immerhin: Die Landtagswahlen werden vermutlich nicht wiederholt werden, er bleibt Parlamentarier. Ganz mittellos steht er also erstmal nicht da. 

Aber Kemmerich bleibt ja noch eine zweite Chance, seinen Tages-Durchschnittsverdienst hochzuschrauben: Das nächste Dschungelcamp startet im Januar 2021. Als prominent darf sich Kemmerich ja jetzt auf jeden Fall bezeichnen. Ob gewollt oder nicht: Er ist zu einer historischen Figur geworden und hat sich einen bemerkenswerten Eintrag bei Wikipedia gesichert: Thomas L. Kemmerich wird als der Ministerpräsident mit der kürzesten Amtszeit in die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland eingehen. Und wer weiß, vielleicht hält er ja in Australien länger durch und wird sogar Dschungelkönig.

Ausblick auf die wichtigsten Termine in dieser Woche

Am Dienstag werden in Großbritannien eine Vielzahl an Konjunkturindikatoren veröffentlicht.  Dazu zählt unter anderem das offizielle Bruttoinlandsprodukt für das Jahr 2019 und die erste monatliche Hochrechnung für das erste Quartal 2020. Es wird damit gerechnet, dass die Konjunktur in Großbritannien wieder anzieht und sich auf einen Prozentpunkt verdoppelt. Klingt wenig. Ist aber besser als das, was in Deutschland gerade passiert. Hierzulande befindet sich die Industrieproduktion in der Rezession. Die Ansteckungsgefahr für andere Sektoren ist groß – auch ohne Coronavirus.

Am Mittwoch gibt die Energy Information Administration (EIA) in den USA die Veränderung der Rohöllagerbestände bekannt. Der Bericht zeigt die Öl-Nachfrage und die Preisvolatilität und ist vor allem deshalb interessant, weil sich der Ölpreis derzeit im Sturzflug befindet. Die sinkende Nachfrage aus China, wo die Provinz mit dem normalerweise größten Öl-Verbrauch des Landes gerade im Virus-Fieber taumelt, macht sich an den Rohstoffmärkten gerade massiv bemerkbar.  

Am Donnerstag sagt uns das Statistische Bundesamt, wie die die Verbraucherpreise im vergangenen Monat entwickelt haben und was die Prognose für das Gesamtjahr ist. Der sogenannte CPI (Consumer Price Index) ist ein wichtiger Indikator, um die Inflation und Veränderung im Kaufverhalten zu messen. Erwartet wird, dass das Statistikamt seine Jahresprognose leicht senken wird. Mit 1,5 Prozent durchschnittlicher Preissteigerung im Jahr sind wir nur leicht entfernt von einer Deflation.

Am Freitag gibt die Statistikbehörde Eurostat die Handelsbilanz und das Bruttoinlandsprodukt für die Eurozone bekannt. Solange die Steigerungsrate des Quartals-BIPs positiv bleibt, ist alles gut. Sicher ist das aber nicht mehr.

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