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Kapitalmärkte

Mit Helikoptergeld gegen die Krise

Die US-Regierung will ihren Bürgern Schecks schicken, auch in Europa wird über staatliche Direktzahlungen diskutiert. Ein Wundermittel gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise ist Helikoptergeld aber nicht.

20.03.2020 | 15:10 Uhr von «Julia Groth»

Millionen von Amerikanern werden Medienberichten zufolge im Laufe der kommenden Tage einen Scheck über tausend Euro im Briefkasten finden. Absender: die US-Regierung. „Die Amerikaner brauchen jetzt Cash. Und der Präsident will ihnen Cash geben“, erklärte US-Finanzminister Steven Mnuchin Anfang laufender Woche auf einer Pressekonferenz. Der Geldregen für Privathaushalte ist Teil der Strategie, mit der das Weiße Haus die schlimmsten Folgen der Corona-Pandemie für die US-Wirtschaft abfedern will.

Neu geschöpftes Geld, das der Staat direkt an seine Bürger auszahlt, wird Helikoptergeld genannt. Es soll Verbraucher zum Konsum animieren und so die Wirtschaft ankurbeln. Die angekündigten Regierungsschecks in den Vereinigten Staaten seien zwar strenggenommen kein echtes Helikoptergeld, erklärt Heinz-Werner Rapp, Leiter des Feri Cognitive Finance Institute: Sie würden voraussichtlich aus der Staatskasse finanziert und nicht von der Notenbank. „Der Ansatz der USA erhöht deshalb direkt die Staatsverschuldung“, sagt Rapp. Dennoch wird seit Mnuchins Ankündigung breit über den Sinn von Helikoptergeld diskutiert, in Europa ebenso wie in den USA.

An den Finanzmärkten sind bereits die ersten Folgen der Helikoptergeld-Ankündigung zu beobachten. Die Aktienkurse haben sich leicht erholt, die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen sind wieder über die Ein-Prozent-Schwelle gestiegen. Die höheren Anleiherenditen sind darauf zurückzuführen, dass die Kurse der Papiere nachgegeben haben. Dahinter steht die Befürchtung, dass der Geldsegen der Regierung die Inflation deutlich in die Höhe treiben könnte, erklärt Charles Hepworth, Anlagespezialist bei der Investmentgesellschaft GAM. Insgesamt könnten durch das Helikoptergeld und weitere Maßnahmen binnen weniger Wochen bis zu 1,2 Billionen US-Dollar in die Wirtschaft fließen, schätzt er. Für Anleger seien die geplanten Schritte grundsätzlich positiv – schon allein, weil sie zeigen, dass die Regierung den Ernst der Lage würdigt und etwas unternimmt.

Nicht der richtige Weg für Europa

Für Europäer seien krisenbedingte Direktzahlungen vom Staat nicht nötig, sagt Clemens Fuest, Präsident des Münchner Ifo-Instituts. „In den USA gibt es kein System der Grundsicherung“, erklärt er. „Deshalb ist es in den USA sinnvoll, Schecks an Haushalte zu verschicken, nicht aber in Deutschland.“ Instrumente wie Kurzarbeiter- und Arbeitslosengeld reichen Fuests Einschätzung nach aus, um den Großteil der Arbeitnehmer einigermaßen gut durch die Krise zu bekommen. „Das löst allerdings nicht die Probleme für Freiberufler und Selbständige“, räumt er ein.

Statt einmal mit dem Geld-Helikopter über das Land zu fliegen, wäre jetzt eine gute Zeit, um ein bedingungsloses Grundeinkommen zu testen, sagen einige Ökonomen in Europa und in den USA. In der Bundesrepublik kursieren Petitionen für ein sechs Monate andauerndes Corona-Grundeinkommen-Experiment. Auch in den USA würde ein solcher Schritt wohl mehr Probleme lösen als eine Einmalzahlung, sagt Sonal Desai, Analystin bei Franklin Templeton: „Sollte sich die Situation erheblich verschlechtern, könnte dies der Zeitpunkt sein, ein zeitlich begrenztes universelles Grundeinkommensprogramm aufzulegen.“ Es würde Arbeitnehmern in besonders prekären Branchen Einkommenssicherheit bieten und könne als Brücke zu einer Normalisierung der Wirtschaft fungieren.

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