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Immobilienfinanzierung

So sichern sie sich Fördergeld für ein Effizienzhaus 55

Sie möchten ein Haus bauen, und zwar eines mit dem Energiespar-Standard Effizienzhaus 55. Dafür gibt es aber bald keine Förderung mehr. Was sie tun müssen, um noch Fördermittel zu erhalten.

27.12.2021 | 12:15 Uhr von «Simone Gröneweg»

Von dieser Entscheidung sind viele überrascht worden. Die Förderbank KfW kündigte kürzlich an, dass die Neubauförderung für das Effizienzhaus 55 eingestellt wird - samt der dazugehörigen Programme Erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit. Die neue Bundesregierung hält laut Koalitionsvertrag an dieser Entscheidung fest. Darum gilt: Entsprechende Anträge kann man nur noch bis zum 31. Januar 2022 stellen. Ab Februar ist das nicht mehr möglich.

Die Nachricht hat in der Immobilien- und Baubranche für Aufregung gesorgt. Die alte Bundesregierung hatte erst in diesem Jahr die verschiedenen Förderprogramme in der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) gebündelt, um das Ganze übersichtlicher zu gestalten. Hintergrund: Der Gebäudebestand in Deutschland muss hinsichtlich der Treibhausgasemissionen auf Vordermann gebracht werden, wenn man Klimaneutralität erreichen will.

Energetische Klassifizierungen für Gebäude sollen dabei helfen. Sogenannte Effizienzhäuser zeichnen sich durch betont energieeffiziente Bauweise und Gebäudetechnik aus. Sehr beliebt sind die Effizienzhäuser 55. Sie verbrauchen höchstens 55 Prozent der Energie eines Referenzgebäudes, das im Gebäudeenergiegesetz (GEG) festgelegt ist.

Die Beliebtheit zeigt sich bei der Höhe der abgerufenen Fördermittel. Im Jahr 2021 entfielen nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums etwa ein Drittel der Budgetmittel auf den Bereich Neubau von Effizienzhäusern und -gebäuden 55. Nun will die neue Bundesregierung die vorhandenen Fördermittel effizienter einsetzen und Sanierungen stärker voranbringen. Diese Maßnahmen gelten als besonders wirksam, wenn es um das Einsparen von Treibhausgasen geht. Deswegen soll das Geld künftig vor allem in die energetische Gebäudesanierung und in Neubauten mit einer besseren Effizienzklasse - mindestens KfW-40-Standard - fließen.

Fachleute kritisieren, dass die Effizienzhaus-55-Neubauförderung überstürzt abgeschafft wird. "Es ist zu befürchten, dass sich das Gros der Bauherren in dieser Konstellation für das Zurückschrauben der energetischen Ambitionen entscheiden wird", sagt etwa Markus Müller von der Bundesarchitektenkammer.

In jedem Fall müssen alle, die sich im Moment für eine Neubauwohnung interessieren oder ein neues Haus finanzieren wollen, zügig reagieren. Es gibt verschiedene Optionen. Betroffene können versuchen, noch die bisherige Förderung zu beantragen. Wer einen KfW-Kredit mit Tilgungszuschuss möchte, wendet sich in der Regel an einen Kreditgeber, zum Beispiel die Hausbank. Zuschüsse kann man direkt im KfW-Zuschussportal beantragen.

Sicherheitshalber sollten Betroffene den Antrag möglichst frühzeitig einreichen - maßgeblich ist das Eingangsdatum. Stellen kann man den Antrag, wenn schon mindestens eine Entwurfsplanung für das Haus vorliegt. Ein Energie- berater muss zudem bestätigen, dass der neue Bau dem Energiestandard - also dem Effizienzhaus 55 - entspricht. Experten findet man unter www.energie-effizienz-experten.de.

Betroffene können aber auch versuchen, den ursprünglich als Effizienzhaus 55 vorgesehenen Neubau auf den geförderten Effizienzhaus-40-Standard zu bringen. Bei einem Effizienzhaus 55 liegt der Zuschuss bei maximal 18.000 Euro. Für ein Effizienzhaus 40 gibt es normalerweise bis zu 24.000 Euro, allerdings ist der Bau teurer. Eine Berechnung der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen geht bei einem Effizienzhaus 55 von Herstellungskosten in Höhe von 3.017 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche aus, beim Effizienzhaus 40 von etwa 3.131 Euro.

Ganz klar: Bauwillige müssen sich die Mehrkosten sowie Fördermöglichkeiten individuell ausrechnen lassen und überlegen, was sich lohnt. Eine weitere Möglichkeit: Betroffene entscheiden sich für den gesetzlichen Mindeststandard. Damit verzichten sie auf die Förderung, senken aber auch die Baukosten. Allerdings nehmen sie für die Zukunft höhere Energiekosten in Kauf - und womöglich Wertverluste bei Haus oder Wohnung.

Dieser Artikel erschien zuerst am 27.12.2021 auf boerse-online.de

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