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ESG

Nachhaltigkeitsboom birgt Potenzial für Enttäuschungen

Die ökologisch und ethisch korrekte Geldanlage ist von der Nische zum Massenmarkt avanciert. Die meisten Nachhaltigkeitsprodukte bieten zwar ein günstiges Rendite-Risiko-Profil. Investoren sollten aber keine zu hohen Erträge erwarten, mahnen Anlageprofis.

10.01.2020 | 14:59 Uhr von «Julia Groth»

Das vergangene Jahr könnte als das Jahr in die Geschichte eingehen, in dem der Menschheit bewusst geworden ist, dass ein Umsteuern nötig ist, wenn die Erde für künftige Generationen bewohnbar bleiben soll. Es ist noch nicht lange her, da galt Nachhaltigkeit als Schlagwort ökobewegter Einzelner. Mittlerweile kommt um das Thema niemand mehr herum, sagt Richard Schmidt, Leiter des Bereichs Absolute Return sowie Fondsmanager bei der Investmentboutique DJE Kapital. „Auch bei Investoren steigt die Nachfrage nach Investments mit nachhaltiger Ausrichtung. Grünes Investieren ist ein Megatrend, der in seiner Bedeutung noch weiter zunehmen wird“, erklärt er.

Besonders reizvoll am nachhaltigen Investieren ist, dass Anleger damit effektiv gegen den Klimawandel vorgehen können. „In der richtigen Geldanlage steckt ein enormer grüner Hebel“, sagt Schmidt. Wer in nachhaltig wirtschaftende Unternehmen statt in Schmutzfinken investiere, spare damit deutlich mehr CO2 ein als durch ein bisschen Verzicht im Alltag. „Die Frage danach, ob man über die Feiertage einen echten oder einen künstlichen Weihnachtsbaum aufgestellt hat, ist aus ökologischer Sicht weniger bedeutsam als die nachhaltige und profitable Geldanlage“, sagt der DJE-Manager.

Mit der Profitabilität nachhaltiger Investments ist es allerdings so eine Sache. Insgesamt haben die meisten ökologisch und ethisch korrekten Anlageprodukte zwar ein günstiges Rendite-Risiko-Profil, zeigen zahlreiche Studien aus den vergangenen Jahren. Anleger müssen also nicht auf Rendite verzichten, um mit gutem Gewissen zu investieren. Sie sollten allerdings auch nicht zu viel erwarten, warnt Fanny Nosetti von Banque de Luxembourg Investments (BLI).

Schwarz-Weiß-Denken vermeiden

Die Allgegenwärtigkeit nachhaltiger Geldanlagen könnte dazu führen, dass Anleger die Ertragschancen zu hoch einschätzen. Damit sich Investoren nicht irgendwann ernüchtert abwenden, sollten Fondsanbieter den Mund nicht zu voll nehmen, mahnt Nosetti: „Wer verantwortliches Investieren fördert und gleichzeitig versichert, dabei stets überdurchschnittliche Erträge zu erzielen, geht eine gewagte Wette ein. Wird das Versprechen nicht eingelöst, sind die Anleger vermutlich enttäuscht.“ Auch Berater und Vermittler sind hier gefragt: Sie müssen bei ihren Kunden Erwartungsmanagement betreiben.

Der Boom der Nachhaltigkeitsinvestments bietet noch in anderer Hinsicht Enttäuschungspotenzial, sagt Nosetti: Nicht alle Anlageprodukte sind so grün, wie Anleger denken. „Vor allem sollte man sich vor Greenwashing hüten, weil es die Glaubwürdigkeit aller Beteiligten beschädigen kann“, sagt sie. Andererseits sollten Investoren kompromissbereit bleiben – und Berater geduldig, wenn Kunden die Portfolios von Nachhaltigkeitsfonds kritisch hinterfragen. „Man muss sich die Zeit nehmen, um zu erklären, dass nachhaltige Finanzwirtschaft nicht bedeutet, nur mit rundum perfekten Unternehmen zu arbeiten“, sagt die BLI-Expertin. „Nichts ist ausschließlich schwarz oder weiß.“

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